St. MichaelSt. Ignatius
Grundsteinlegung18. April 1583 [1]Paal 2004, S. 831. Juli 1631 [2]Stahleder 1999, S. 3
EinweihungAb Herbst 1590 Gottesdienste 6.Juli 1597 Weihung [3]Paal 2004, a.O.25.November 1640 [4]Stahleder 1999, S. 4
Bauzeit1583-1597 1697 Neugestaltung nach Johannes Hörmann (Seitenaltäre) 1946 Wiederaufbau nach Zerstörung im 2. Weltkrieg [5]Paal 2004, a.a.O.1631-1641, 1690/1995, 1697   [6]Stahleder 1999, a.O.
OrtMünchenLandshut
BaumeisterEntwerfer des Bauplans: unbekannt Friedrich Sustris: „Obrist Paumeister“ Wendel Dietrich Wolfgang Miller + Vermutlich Jesuiten als Berater + Herzog Wilhelm V [7]Paal 2004, a.a.O.Johannes Holl [8]Stahleder 1999, a.a.O.  
MaßeLänge gesamte Kirche: 78,26 m
Breite Langhaus 20,29 m
[9]Paal 2004, S. 35
Länge gesamte Kirche: 58,6 m
Breite Langhaus: 26,5 m
Kirchlicher OrdensträgerJesuitenordenJesuitenorden
Kurze BaubeschreibungEinschiffig, mit 2-geschossigen Seitenkapellen am Langhaus und eingezogenem und tiefem Chor, ein Querhaus Kein TurmEinschiffig, mit 2-geschossigen Seitenkapellen am Langhaus und eingezogenem Chor Kein Turm [10]Mader 1980, S. 197  
Zugang zum KirchenschiffIn der Mittelachse, mit Blick auf den HauptaltarSeitlich, über Vorhalle mit breiter Steintreppe nach oben [11]Mader 1980, S. 198
ChorSchmäler als Langhaus, ca. 23m tief [12]Paal 2004, a. O.  Schmäler als Langhaus 3 Joche + ½ Joch, halbrunder Schluss Tonnengewölbe, im Schluss Halbkuppel Zweigeschossig gegliedert [13]Mader 1980, a.O.
Langhaus3 Joche Wandpfeiler mit Pilaster  4 Joche + schmäleres Emporenjoch Wandpfeiler mit Pilaster
Seitenkapellen:  
ErdgeschossKapellen, mit Quertonnen überwölbtKapellen, mit Quertonnen überwölbt [14]Mader 1980, a.a.O.
ObergeschossOratorien mit stichlosen Quertonnen Im Osten: doppelte Empore, dreijochig mit Kreuzgewölben unterwölbt [15]Mader 1980, a.a.O.
FassadeGroße Schauwand, Giebelfassade, erste nördlich der Alpen (im Nord-Westen), 3-gliedrig, insg. 13 Figuren (Christus, Erzengel Michael, einige Fürsten und Herrscher) Toskanische Pilasterordnung [16]Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel 2021  Nur im Norden Gliederung und Schmuck: Toskanische Pilaster [17]Mader 1980, S. 198  
FensterRundbogenfenster und Rundfenster an allen Fassadenseiten Ovalfenster in der Mitte der Hauptfassade  Chor und Emporengeschoss: Große Rundbogenfenster mit Verdachungen (Dreiecksgiebel und Segmentgiebel im Wechsel) Seitenkapellen und über Ostempore: Ovalfenster [18]Mader 1980, S. 198
StuckaturenNach Zerstörung des Tonnengewölbes nach 2.WK: 1981 Wiederanbringung der Stuckaturen [19]Wikipedia 2021   Weiße Stuckaturen mit reicher Symbolik Engelsfiguren, RosettenLanghaus, Seitenkapellen: durch breite Gurte gegliedert: Rechteckfelder, Rosetten Quadratische und Runder Felder, Engelsköpfe 1640 bzw. 1641, Matthias Schmutzer Chorgewölbe: Formreicher, aber in Grundsätzen gleich 1662, Stuckmeister unbekannt   Helle Farben an Wänden und Gewölbe: Rosa, Blau, Gelb in zarten Tönen   [20]Mader 1980, S. 199 f.
Orientierung des Chors mit HauptaltarNord-Osten [21]Paal 2004, S. 35  Westen [22]Mader 1980, S. 197
Wirkung des InnenraumsHelles Licht fällt in den Raum, nimmt nach vorne hin zu, setzt Hochaltar in Szene Hochaltar: zentraler Blickpunkt des gesamten Gebäudes Architektur und Dekor entsprechen einer umfassenden katholischen Weltanschauung [23]Paal 2004, S. 33 Mächtiger, erhabener Eindruck des Innenraums, der den Triumph des Katholizismus darstellen soll [24]Paal 2004, a.O. Christus als zentrale Botschaft Nachklang Römischer Renaissance, auf der Schwelle zum FrühbarockSchöne Verhältnisse: Gesamthöhe nach goldenem Schnitt geteilt, dem Querschnitt ist gleichseitiges Dreieck eingeschrieben  [25]Mader 1980, S. 199 Klarer, kühle Rhythmus der Stuckaturen Gleichmäßige Durchleuchtung Formale Einfachheit der Architektur [26]Stahleder 1999, S. 15 Vornehme Wirkung des Innenraums Verkörpert Übergang von Ruhe der Renaissance zur Dynamik des Barock Einheitliches Gesamtwerk durch durchgängige Bauleitung v. Johannes Holl
     

Fazit:

Der Baumeister Johannes Holl hat sich die Jesuitenkirche St. Michael in den Grundzügen für die Kirche St. Ignatius zum Vorbild genommen; wobei St. Ignatius die Raumdisposition in einem kleineren Maßstab wiederspiegelt. [27]Mader 1980, S. 199 Dennoch kann man von keinem Wiederholungsbau sprechen. Johannes Holl hat ein einheitliches Gesamtkunstwerk geschaffen, bis heute unversehrt, das in dieser Art eine kunstgeschichtliche Sonderstellung einnimmt und dessen Eigenwert bekräftigt. Durch den Verzicht auf ein Querschiff und die formale Einfachheit der Architektur, ergibt sich eine etwas zurückhaltendere, andächtige Wirkung des Innenraums, was vermutlich auf den persönlichen Hintergrund Holls als einstiger Protestant schließen lässt. [28]Stahleder 1999, S. 15


Literatur

Literatur
1 Paal 2004, S. 8
2 Stahleder 1999, S. 3
3, 24 Paal 2004, a.O.
4 Stahleder 1999, S. 4
5, 7 Paal 2004, a.a.O.
6 Stahleder 1999, a.O.
8 Stahleder 1999, a.a.O.
9, 21 Paal 2004, S. 35
10, 22 Mader 1980, S. 197
11, 17, 18 Mader 1980, S. 198
12 Paal 2004, a. O.
13 Mader 1980, a.O.
14, 15 Mader 1980, a.a.O.
16 Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel 2021
19 Wikipedia 2021
20 Mader 1980, S. 199 f.
23 Paal 2004, S. 33
25, 27 Mader 1980, S. 199
26, 28 Stahleder 1999, S. 15