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Wer sind die Jesuiten?

Die Jesuiten sind Mitglieder einer katholischen Ordensgemeinschaft, die 1534 von Ignatius von Loyola in Paris gegründet wurde. Im Jahr 1540 wurde der Orden offiziell von Papst Paul III. unter dem Namen „Societas Jesu“ anerkannt. Die Mitglieder verpflichten sich zu den Leitprinzipien Armut, Keuschheit und Gehorsam, aber auch zu besonderer Papsttreue. [1]Zentraleuropäische Provinz der Jesuiten e.V. 2021

Die Anfänge – Weichenstellungen in Landshut

Nachdem das erste Jesuitenkolleg der sog. Oberdeutschen Ordensprovinz 1556 in Ingolstadt gegründet wurde [2]Mitschke 2011, S. 62, war es nur eine Frage der Zeit, bis der sich rasend schnell ausbreitende Orden auch in Landshut dauerhaft ansiedeln würde. In enger Zusammenarbeit mit dem Herzog und einigen Fürsten, hielten sie sich zu dieser Zeit bereits in Landshut auf, um im Zuge der Gegenreformation für die Erziehung der Jugend und der Erhaltung des katholischen Glaubens einzutreten. Und dies mit Erfolg: Tausende wohnten den Predigten bei, denn „[die Jesuiten] verstanden es, die Menge zu fesseln und für ihre Sache zu werben“. [3]Mitschke 2011, S. 65 Und so festigte sich bald der Wunsch in der Bevölkerung nach einer festen Ansiedelung der Jesuiten, und es gab Geldspenden und Hilfezusagen zum Klosterbau. [4]a.O., S.65

Der Stein aber, der den Klosterbau schließlich Jahre später ins Rollen brachte, war eine Spende der Witwe und Gräfin Maria Magdalena von Haunsperg 1621, von 56.000 fl. Sie verkaufte ihre drei Hofmarken Schwindegg, Hofgiebing, und Innertegernbach an Herzog Albrecht VI., mit der Auflage, in Bayern ein Jesuitenkolleg zu gründen. [5]a.a.O. Über den genauen Ort dieses Kollegs machte sie jedoch keine Angabe. Georg Riedl, Mitunterzeichner der Urkunde, hatte den sehnlichsten Wunsch, dieses Kloster in Landshut zu errichten. So wendete er sich im Namen der gesamten Stadt 1628 mit einem Bittgesuch an Maximilian I., da diesem die Entscheidung des Gründungsortes unterlag. [6]a.a.O.

Mit der erfolgten Zustimmung des Kurfürsten schickte er bereits im selben Jahr seinen Hofkammerpräsidenten Oswaldt Schus nach Landshut, um einen geeigneten Bauplatz ausfindig zu machen. [7]a.O., S.66

Wer war Georg Riedl?

Georg Riedl (†1656) war im 17.Jhd. 40 Jahre lang Stiftsdekan von St. Martin und Castulus in Landshut. Er soll entscheidend zum Bau des Klosters und der Kirche St. Ignatius in Landshut beigetragen haben, indem er sich 1628 mit einem Bittgesuch an den Kurfürst Maximilian I. wendete. [8]Reithofer 1811, S. 34

  • Georg Riedl: Carolina Feistl - Dominik Schlosser - Holger Frieser

Literatur

Literatur
1 Zentraleuropäische Provinz der Jesuiten e.V. 2021
2 Mitschke 2011, S. 62
3 Mitschke 2011, S. 65
4 a.O., S.65
5, 6 a.a.O.
7 a.O., S.66
8 Reithofer 1811, S. 34